Eine dramatische Familiengeschichte aus der dunkelsten Zeit des 20. Jahrhunderts.
GINSTERHÖHE | ANNA-MARIA CASPARI • ISBN-978-3864932021
"Schon bei meinem ersten Besuch habe ich die Wüstung Wollseifen als magischen Ort empfunden. Hier ist Geschichte überall spürbar, fast mit Händen zu greifen, nicht zuletzt, weil ja auch Burg Vogelsang immer im Blickfeld liegt, und ich wollte das Dorf wieder zum Leben erwecken. Dabei hat mich vor allem die Frage beschäftigt, wie die Menschen waren, die hier gelebt haben, was die Ereignisse gerade in der Zeit zwischen 1919 und 1949 mit ihnen gemacht hat."
Anna-Maria Caspari
Ein einfaches Leben. Alles andere als leicht.
Eine dramatische Familiengeschichte aus der dunkelsten Zeit des 20. Jahrhunderts. Anna-Maria Caspari erzählt die wahre Geschichte eines heute verschwundenen
Dorfes.
Der junge Bauer Albert Lintermann kehrt 1919 entstellt in sein
Heimatdorf Wollseifen zurück. Seine Frau Bertha erträgt
seinen Anblick nicht und begegnet ihm mit Abscheu und Entsetzen. Trost und Verständnis findet er bei Leni Irnich, der Verlobten seines gefallenen Freundes Hennes. Sie steht nach Hennes‘ Tod ganz allein mit ihrer Tochter da.
Albert fühlt sich mehr und mehr zu ihr hingezogen, obwohl
er es sich anfangs nicht eingestehen will.
Aber Albert lässt sich nicht unterkriegen, und es gelingt ihm,
seinen Platz in der Familie und der Dorfgemeinschaft
wiederzufinden, nicht zuletzt, weil ihm Leni dabei hilft.
Eine Zeit lang sieht es so aus, als könne das Leben wieder in
geordneten Bahnen verlaufen:
Die Familie wächst, der Hof wird größer und trotz der
zunehmenden Inflation hält der Fortschritt Einzug in
Wollseifen. Bis die Nationalsozialisten in die karge ländliche Idylle einfallen und das Schicksal der kleinen Eifelgemeinde und ihrer Bewohner für immer besiegeln ...
Anna-Maria Caspari lebt als Literatur-Übersetzerin und
Autorin am Rand des Nationalparks Eifel. Die Geschichte des
Dorfes Wollseifen, dem seine Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, zum Verhängnis wurde, inspirierte sie zu «Ginsterhöhe». Der Roman spielt zwischen den beiden Weltkriegen und doch scheint seine Welt näher als es uns lieb ist.
«Vielleicht weil wir wie die Menschen damals in einer Zeit der Unsicherheit und des Umbruchs leben. Vieles von dem, was damals passiert ist, erleben wir auch heute, von Armut und Wohnungsnot bis hin zu rechtem Terror und Krieg. Hinzu kommt, dass die Themen, die die Romanfiguren beschäftigen, universell sind: Liebe, Hass, Neid, Angst und Trauer sind uns allen nicht fremd,» so Caspari.
Die bodenständige Zufriedenheit der Figuren und ihr unbändiger Lebenswille, die seltenen Momente des Glücks und die tragischen historischen Ereignisse machen das Buch zu einer berührenden Lektüre.